Dramatischer hätte wohl niemand das Drehbuch des vergangenen Wochenende schreiben können – und auch kein schöneres Happy-End: Nach dramatischen und emotional unglaublichen Spielen und Spielverläufen holte sich unser Tischtennis-Nachwuchs Usamah Latif, Florian Kepper, Leon Pradler, Willi Fagioli, Lukas Rasch-Hegelund und Felix Höller in Notzingen-Wellingen bei Stuttgart den Titel eines Deutschen Mannschaftsmeisters Schüler U15.Acht Teams spielten zunächst in zwei Vierergruppen Jeder-gegen-Jeden. Der Hessische Mannschaftsmeister Eintracht Frankfurt steigerte sich von Spiel zu Spiel und konnte deshalb am Ende höher eingestufte Teams hinter sich lassen.1. Platz nach schwersten Gruppenspielen am Samstag
In der ersten Begegnung konnte man nur durch das bessere Satzverhältnis DJK Sportbund Stuttgart (Baden-Württemberg) mit 5:5 Spielen und 21:18 Sätzen bezwingen. Im Ballverhältnis war man sogar unterlegen mit 369:370 Bällen. Dieser Mannschaftskampf wurde von den Lokalmatadoren und deren zahlreicher Übermacht an lautstarken Fans wie in einem Hexenkessel geführt und hat die Eintracht spielerisch und emotional bis aufs Äußerste gefordert.
Im zweiten Mannschaftskampf bezwangen unsere Schüler A TTC Holzhausen aus Sachsen deutlich mit 6:2 Spielen und 21:11 Sätzen.
Im dritten Gruppenspiel musste gegen Torpedo Göttingen (Niedersachsen) unbedingt ein Sieg her, denn die Göttinger erzielten ebenso ein 5:5-Remis gegen Stuttgart und ebenso einen 6:2-Sieg gegen Holzhausen. Bei einem Unentschieden gegen Göttingen hätte man nämlich gegenüber Stuttgart ein Spiel weniger auf dem Konto, denn die Stuttgarter gewannen gegen den TTC Holzhausen sogar mit 6:1 und waren damit um ein Spiel besser als das 6:2 unserer Eintracht. Ein Unentschieden gegen Torpedo Göttingen hätte möglicherweise durch ein schlechteres Satzverhältnis im direkten Vergleich einen dritten Platz in der Gruppe bedeuten können und damit am nächsten Tag nur noch ein Spiel um die Plätze fünf bis acht zur Folge gehabt. Mit zwei sehr hart umkämpften und im Vorfeld nicht für möglich gehaltenen 3:2-Siegen gegen die sehr starke Nummer zwei von Göttingen schaffte man einen 6:3-Überraschungssieg. Statt einem unglücklichen dritten Platz beendete man den Tag als Gruppensieger qualifizierte sich sich für das Halbfinale.Anfeuerung und Spannung in der Coaching-Ecke (Foto: Olaf Pradler)Am Sonntag Halbfinale mit einem Wunder und dem wohl kostbarsten Satz der Vereinsgeschichte
Am zweiten Tag des Turniers stand das Halbfinale gegen den Gruppenzweiten der anderen Vierergruppe an, gegen TSV Bargteheide aus Schleswig-Holstein, den Vorjahressieger und Titelverteidiger! Der Gegner war in diesem Match mit seinen Topspielern im vorderen Paarkreuz aufgrund der deutlich besseren TTR-Werte, die die Stärke eines Spielers anzeigen, Favorit. Der norddeutsche Gegner hatte im vorderen Paarkreuz laut aktuellen TTR-Werten am Vortag des Turniers eine in der Regionalliga Herren spielende Nummer eins mit über 2000 TTR-Punkten aufzubieten, die über 200 TTR-Punkten stärker als die Nummer eins und sogar mit mehr als 300 TTR-Punkten als die Nummer zwei der Eintracht war. Kenner wissen, dass dies Welten sind. Und auch die Nummer zwei von Bargteheide hatte knapp 200 TTR-Punkte gegenüber der Nummer zwei von Frankfurt aufzuweisen. Realistisch gesehen war das somit ein nicht durch Spiele zu gewinnender Mannschaftskampf; das Satzverhältnis sollte am Ende das Zünglein an der Waage sein.Der Gang auf das Treppchen (Foto: Olaf Pradler)Und es kam, wie es kommen musste: Durch das Frankfurter Doppel Pradler/Kepper, das in dieser Saison Hessischer Meister im Doppel, allerdings „nur“ bei den B-Schülern (U13) geworden ist, gelang das Wunder eines Satzgewinnes bei u.a. zwei denkbar knappen 11:13 und 10:12-Satzverlusten. Am Ende verlor das Doppel mit 1:3 gegen das Spitzendoppel von Bargteheide mit deren beiden Spitzenspielern des vorderen Paarkreuzes. Obwohl sich der Spieler Florian Kepper einige Tage vor dem Turnier den Zeigefinger der Schlaghand (praktisch der Gefühlssensor bei jedem Schlag) verletzte, hinderte es ihn nicht daran, sich im Turnier aufopfernd mit getapeten Zeigefinger für die Mannschaft unter Schmerzen einzusetzen und zu spielen. Dieser Satzgewinn sollte am Ende sehr kostbar sein und war die Sensation. Herauszustellen ist auch die Leistung von Frankfurts Nummer eins, Usamah Latif, der sich ein packendes Duell gegen die Nummer zwei von Bargteheide lieferte, am Ende nur mit 2:3 verlor und weitere zwei wertvolle Sätze holte. Im hinterem Paarkreuz gewann der Frankfurter Leon Pradler knapp mit 3:2.Zwei Punkte vor dem Deutschen Meistertitel (Foto: Olaf Pradler)Das gesamte Match war allerdings ein Tanz auf der Rasierklinge, denn trotz Spielrückständen von 1:3 und 3:5 gelang es durch eine enorme Energieleistung aller Spieler und der großartigen laustarken Unterstützung der anwesenden Eltern und Geschwister das fast Unmögliche möglich zu machen und bei einem 5:5-Remis und 18:17 Satzverhältnis bei 308:306 Bällen, lag Eintracht Frankfurt sehr glücklich mit nur einem Satz vorne und der Einzug ins Finale was perfekt. Durch diesen extrem knappen und höchst dramatischen Sieg durch nur einen einzigen Satz mehr und damit durch den weiter möglichen Traum vom Titelgewinn erleichtert, ließ Eintracht-Jugendleiter Paul Zielinski in der letzten Hallenecke und emotional total aufgewühlt, überglücklich seinen Tränen freien Lauf.
Jugendleiter und Head Coach Paul Zielinski liegt emotional völlig am Ende und erschöpft direkt nach dem siegreichen Unentschieden durch lediglich einen einzigen Satz mehr im Halbfinale wie ein Häufchen Elend in der Hallenecke (Foto: Norbert Frommer)Spannendes Finale geht über die volle Distanz
Im Finale traf unser Nachwuchs auf die Mannschaft vom Bundesligisten SV DJK Kolbermoor (Bayern). die sich im Halbfinale gegen Eintrachts' Vorrundengegner Stuttgart klar mit 6:1 durchsetzten. Auch dieses Spiel ging über die volle Distanz, denn die ausgeglichenen Mannschaftsaufstellungen beider Teams auf dem Papier versprachen ein spannendes Finale auf Augenhöhe zu werden. Zunächst lagen die Adlrträger mit 3:0 in Front, doch befand man sich in einem Doppel und einem Einzel jeweils mit 0:2-Satzrückständen hinten, ehe diese Spiele noch in 3:2-Siege umgemünzt werden konnten. Kolbermoor glich jeweils zum 3:3 und 4:4 aus. Im letzen Einzel gewann der Frankfurter, Willi Fagioli nach starker Leistung gegen den besten 2004-Geborenen in Deutschland, Mike Hollo von Kolbermoor zwar 3:1, dies bedeutete aber in dem noch laufenden letzen Einzelduell für den Eintrachtler Leon Pradler, dass er nun nicht mehr verlieren durfte, denn selbst bei einer 2:3-Niederlage von ihm hätte man als Mannschaftsleistung einen Satz weniger auf dem Konto gehabt und wäre damit der Verlierer des Finals geworden. An Dramatik war dieses Spiel nicht zu überbieten.Ein episches EinzelspielNachdem Leon Pradler die ersten beiden Sätze chancenlos 5:11 und 4:11 verlor, musste er dieses Spiel noch irgendwie gewinnen, doch schien auch den größten Optimisten dies fast ein Ding der Unmöglichkeit. Nach einer taktischen Umstellung und dem Hinweis an den Spieler, dass man doch zusammen schon hunderte Spiele nach 0:2-Rückständen gemeistert hatte, begann die Aufholjagt und der Frankfurter holte einen Satz, um danach wahrscheinlich den mental schwierigsten und auf jeden Fall wichtigsten Satz seines Lebens zu spielen: Bei 1:2-Satzrückstand und 10:10 Punkten hatte der Frankfurter zunächst mehrere Satzbälle, die er aber nicht nutzen konnte. Dann hing erbarmungslos das Damoklesschwert über ihn, als sein Kontrahent mehrmals die Chance zum Matchgewinn hatte. Die gesamte Halle hüllte sich in gespenstische Stille. Man hatte den Eindruck, man dürfe und könne nicht mehr atmen oder mit der Wimper zucken, um die Entscheidung zu stören. Dieser Satz endete erst hochdramatisch 19:17 für den nervenstarken Frankfurter und im fünften Satz ließ er dann dem Gegner keine Chance mehr, gewann 11:3 und holte damit den 6:4-Finalsieg. Alle sechs angereisten und auch in den Spielen eingesetzten Spieler haben einen Anteil an dem Titel „Deutscher Tischtennis Mannschaftsmeister Schüler U15 2014“ für Eintracht Frankfurt.
Unsere Deutschen Tischtennis Mannschaftsmeister Schüler U15 (v.l.): Coach Patrick Nicklas, Jugendleiter und Head Coach Paul Zielinski, Willi Fagioli, Leon Pradler, Felix Höller, Florian Kepper, Usamah Latif, Lukas Rasch-Hegelund, Coach Ulf Kepper (Fotograf: Olaf Pradler)Eintracht Frankfurt holt das Triple!Diese "Goldene Generation" von Eintracht Frankfurt hat das geschafft, was dem FC Bayern in dieser Saison nicht gelungen ist, nämlich das Triple zu holen. In dieser Saison kann man folgende drei Titel verbuchen: Hessischer Mannschaftsmeister, Hessischer Pokalsieger und nun auch Deutscher Mannschaftsmeister! Wenn man bedenkt, dass man beim Turnier größtenteils gegen 1999-Geborene gespielt hat, aber für Eintracht Frankfurt nur 2000- und sogar noch 2001-Geborene an den Start gingen - Spieler, die also ein bis zwei Jahre jünger sind als die Konkurrenz. Wenn man bedenkt, dass man zum Teil gegen Spieler spielen musste, die bereits in der Regionalliga oder Oberliga der Herren spielen, aber der Nachwuchs von der Eintracht „nur“ in der Hessenliga Jugend gespielt hat. Und wenn man bedenkt, dass man namhafte Mannschaften wie z.B. den Nachwuchs vom Bundesligisten Borussia Düsseldorf, die am 8. Juni in Frankfurt mit Timo Boll in der Tischtennis Bundesliga Deutscher Mannschaftsmeister geworden ist, hinter sich gelassen hat, dann ist dieser Titel noch wertvoller und nicht wertvoll genug einzuschätzen.DanksagungenDieser unerwartete Sensationserfolg ist die Krönung aller jahrelangen Anstrengungen seit der "Stunde Null" vor genau neun Jahren im Sommer 2005 nach Wiederaufnahme der Nachwuchsarbeit, die über 20 Jahren vollkommen brach lag. Spieler, Eltern, Trainer, Abteilungsleiter Thomas Wasem und Norbert Schneider, der e.V. und HTTV u.a. durch das Landesleistungszentrum, in dem zwei Spieler dieser Mannschaft unter Verbandstrainer Horst Heckwolf trainieren, nebst der Carl-von-Weinberg-Schule (Eliteschule des Sports) in Frankfurt unter Lehrertrainer Johannes Herrmann, haben zu diesem Erfolg beigetragen. Für die tolle Coaching-Leistungen am Turnierwochenende und für die fast schlaflosen Nächte unter fünf Stunden pro Nacht zwecks der Recherche hinsichtlich der taktischen Mannschaftsaufstellungen der sechs Spieler in den Einzeln und Doppeln bedankt sich Jugendleiter und Head Coach von Eintracht Frankfurt, Paul Zielinski bei seinem Coaching-Team, Patrick Nicklas und Ulf Kepper, Vater vom eingesetzten Florian Kepper. Allen vorher genannten und hoffentlich keinen weiteren Vergessenen gilt der Dank.Nach dem Spiel ist vor dem SpielDie Nachwuchsarbeit von Eintracht Frankfurt, in dieser Saison mit elf Nachwuchsmannschaften - in der neuen sogar mit zwölf -, davon vier auf Verbandsebene, dem größten und stärksten Verein in Hessen. Nach dem Erklimmen des Olymps durch den historischen Gewinn des Titels des Deutschen Mannschaftsmeisters wird die Arbeit nun mit einem noch weiter gesteigertem Anspruch fortgesetzt: Interessierten, ob Anfänger oder Fortgeschrittene mit hohen Zielen, sind herzlich Willkommen. Weitere Informationen gibt es unter www.eintracht-tischtennis.deAuf ein Neues und vielleicht irgendwann mal wieder bei den Deutschen Meisterschaften…
In der ersten Begegnung konnte man nur durch das bessere Satzverhältnis DJK Sportbund Stuttgart (Baden-Württemberg) mit 5:5 Spielen und 21:18 Sätzen bezwingen. Im Ballverhältnis war man sogar unterlegen mit 369:370 Bällen. Dieser Mannschaftskampf wurde von den Lokalmatadoren und deren zahlreicher Übermacht an lautstarken Fans wie in einem Hexenkessel geführt und hat die Eintracht spielerisch und emotional bis aufs Äußerste gefordert.
Im zweiten Mannschaftskampf bezwangen unsere Schüler A TTC Holzhausen aus Sachsen deutlich mit 6:2 Spielen und 21:11 Sätzen.
Im dritten Gruppenspiel musste gegen Torpedo Göttingen (Niedersachsen) unbedingt ein Sieg her, denn die Göttinger erzielten ebenso ein 5:5-Remis gegen Stuttgart und ebenso einen 6:2-Sieg gegen Holzhausen. Bei einem Unentschieden gegen Göttingen hätte man nämlich gegenüber Stuttgart ein Spiel weniger auf dem Konto, denn die Stuttgarter gewannen gegen den TTC Holzhausen sogar mit 6:1 und waren damit um ein Spiel besser als das 6:2 unserer Eintracht. Ein Unentschieden gegen Torpedo Göttingen hätte möglicherweise durch ein schlechteres Satzverhältnis im direkten Vergleich einen dritten Platz in der Gruppe bedeuten können und damit am nächsten Tag nur noch ein Spiel um die Plätze fünf bis acht zur Folge gehabt. Mit zwei sehr hart umkämpften und im Vorfeld nicht für möglich gehaltenen 3:2-Siegen gegen die sehr starke Nummer zwei von Göttingen schaffte man einen 6:3-Überraschungssieg. Statt einem unglücklichen dritten Platz beendete man den Tag als Gruppensieger qualifizierte sich sich für das Halbfinale.Anfeuerung und Spannung in der Coaching-Ecke (Foto: Olaf Pradler)Am Sonntag Halbfinale mit einem Wunder und dem wohl kostbarsten Satz der Vereinsgeschichte
Am zweiten Tag des Turniers stand das Halbfinale gegen den Gruppenzweiten der anderen Vierergruppe an, gegen TSV Bargteheide aus Schleswig-Holstein, den Vorjahressieger und Titelverteidiger! Der Gegner war in diesem Match mit seinen Topspielern im vorderen Paarkreuz aufgrund der deutlich besseren TTR-Werte, die die Stärke eines Spielers anzeigen, Favorit. Der norddeutsche Gegner hatte im vorderen Paarkreuz laut aktuellen TTR-Werten am Vortag des Turniers eine in der Regionalliga Herren spielende Nummer eins mit über 2000 TTR-Punkten aufzubieten, die über 200 TTR-Punkten stärker als die Nummer eins und sogar mit mehr als 300 TTR-Punkten als die Nummer zwei der Eintracht war. Kenner wissen, dass dies Welten sind. Und auch die Nummer zwei von Bargteheide hatte knapp 200 TTR-Punkte gegenüber der Nummer zwei von Frankfurt aufzuweisen. Realistisch gesehen war das somit ein nicht durch Spiele zu gewinnender Mannschaftskampf; das Satzverhältnis sollte am Ende das Zünglein an der Waage sein.Der Gang auf das Treppchen (Foto: Olaf Pradler)Und es kam, wie es kommen musste: Durch das Frankfurter Doppel Pradler/Kepper, das in dieser Saison Hessischer Meister im Doppel, allerdings „nur“ bei den B-Schülern (U13) geworden ist, gelang das Wunder eines Satzgewinnes bei u.a. zwei denkbar knappen 11:13 und 10:12-Satzverlusten. Am Ende verlor das Doppel mit 1:3 gegen das Spitzendoppel von Bargteheide mit deren beiden Spitzenspielern des vorderen Paarkreuzes. Obwohl sich der Spieler Florian Kepper einige Tage vor dem Turnier den Zeigefinger der Schlaghand (praktisch der Gefühlssensor bei jedem Schlag) verletzte, hinderte es ihn nicht daran, sich im Turnier aufopfernd mit getapeten Zeigefinger für die Mannschaft unter Schmerzen einzusetzen und zu spielen. Dieser Satzgewinn sollte am Ende sehr kostbar sein und war die Sensation. Herauszustellen ist auch die Leistung von Frankfurts Nummer eins, Usamah Latif, der sich ein packendes Duell gegen die Nummer zwei von Bargteheide lieferte, am Ende nur mit 2:3 verlor und weitere zwei wertvolle Sätze holte. Im hinterem Paarkreuz gewann der Frankfurter Leon Pradler knapp mit 3:2.Zwei Punkte vor dem Deutschen Meistertitel (Foto: Olaf Pradler)Das gesamte Match war allerdings ein Tanz auf der Rasierklinge, denn trotz Spielrückständen von 1:3 und 3:5 gelang es durch eine enorme Energieleistung aller Spieler und der großartigen laustarken Unterstützung der anwesenden Eltern und Geschwister das fast Unmögliche möglich zu machen und bei einem 5:5-Remis und 18:17 Satzverhältnis bei 308:306 Bällen, lag Eintracht Frankfurt sehr glücklich mit nur einem Satz vorne und der Einzug ins Finale was perfekt. Durch diesen extrem knappen und höchst dramatischen Sieg durch nur einen einzigen Satz mehr und damit durch den weiter möglichen Traum vom Titelgewinn erleichtert, ließ Eintracht-Jugendleiter Paul Zielinski in der letzten Hallenecke und emotional total aufgewühlt, überglücklich seinen Tränen freien Lauf.
Jugendleiter und Head Coach Paul Zielinski liegt emotional völlig am Ende und erschöpft direkt nach dem siegreichen Unentschieden durch lediglich einen einzigen Satz mehr im Halbfinale wie ein Häufchen Elend in der Hallenecke (Foto: Norbert Frommer)Spannendes Finale geht über die volle Distanz
Im Finale traf unser Nachwuchs auf die Mannschaft vom Bundesligisten SV DJK Kolbermoor (Bayern). die sich im Halbfinale gegen Eintrachts' Vorrundengegner Stuttgart klar mit 6:1 durchsetzten. Auch dieses Spiel ging über die volle Distanz, denn die ausgeglichenen Mannschaftsaufstellungen beider Teams auf dem Papier versprachen ein spannendes Finale auf Augenhöhe zu werden. Zunächst lagen die Adlrträger mit 3:0 in Front, doch befand man sich in einem Doppel und einem Einzel jeweils mit 0:2-Satzrückständen hinten, ehe diese Spiele noch in 3:2-Siege umgemünzt werden konnten. Kolbermoor glich jeweils zum 3:3 und 4:4 aus. Im letzen Einzel gewann der Frankfurter, Willi Fagioli nach starker Leistung gegen den besten 2004-Geborenen in Deutschland, Mike Hollo von Kolbermoor zwar 3:1, dies bedeutete aber in dem noch laufenden letzen Einzelduell für den Eintrachtler Leon Pradler, dass er nun nicht mehr verlieren durfte, denn selbst bei einer 2:3-Niederlage von ihm hätte man als Mannschaftsleistung einen Satz weniger auf dem Konto gehabt und wäre damit der Verlierer des Finals geworden. An Dramatik war dieses Spiel nicht zu überbieten.Ein episches EinzelspielNachdem Leon Pradler die ersten beiden Sätze chancenlos 5:11 und 4:11 verlor, musste er dieses Spiel noch irgendwie gewinnen, doch schien auch den größten Optimisten dies fast ein Ding der Unmöglichkeit. Nach einer taktischen Umstellung und dem Hinweis an den Spieler, dass man doch zusammen schon hunderte Spiele nach 0:2-Rückständen gemeistert hatte, begann die Aufholjagt und der Frankfurter holte einen Satz, um danach wahrscheinlich den mental schwierigsten und auf jeden Fall wichtigsten Satz seines Lebens zu spielen: Bei 1:2-Satzrückstand und 10:10 Punkten hatte der Frankfurter zunächst mehrere Satzbälle, die er aber nicht nutzen konnte. Dann hing erbarmungslos das Damoklesschwert über ihn, als sein Kontrahent mehrmals die Chance zum Matchgewinn hatte. Die gesamte Halle hüllte sich in gespenstische Stille. Man hatte den Eindruck, man dürfe und könne nicht mehr atmen oder mit der Wimper zucken, um die Entscheidung zu stören. Dieser Satz endete erst hochdramatisch 19:17 für den nervenstarken Frankfurter und im fünften Satz ließ er dann dem Gegner keine Chance mehr, gewann 11:3 und holte damit den 6:4-Finalsieg. Alle sechs angereisten und auch in den Spielen eingesetzten Spieler haben einen Anteil an dem Titel „Deutscher Tischtennis Mannschaftsmeister Schüler U15 2014“ für Eintracht Frankfurt.
Unsere Deutschen Tischtennis Mannschaftsmeister Schüler U15 (v.l.): Coach Patrick Nicklas, Jugendleiter und Head Coach Paul Zielinski, Willi Fagioli, Leon Pradler, Felix Höller, Florian Kepper, Usamah Latif, Lukas Rasch-Hegelund, Coach Ulf Kepper (Fotograf: Olaf Pradler)Eintracht Frankfurt holt das Triple!Diese "Goldene Generation" von Eintracht Frankfurt hat das geschafft, was dem FC Bayern in dieser Saison nicht gelungen ist, nämlich das Triple zu holen. In dieser Saison kann man folgende drei Titel verbuchen: Hessischer Mannschaftsmeister, Hessischer Pokalsieger und nun auch Deutscher Mannschaftsmeister! Wenn man bedenkt, dass man beim Turnier größtenteils gegen 1999-Geborene gespielt hat, aber für Eintracht Frankfurt nur 2000- und sogar noch 2001-Geborene an den Start gingen - Spieler, die also ein bis zwei Jahre jünger sind als die Konkurrenz. Wenn man bedenkt, dass man zum Teil gegen Spieler spielen musste, die bereits in der Regionalliga oder Oberliga der Herren spielen, aber der Nachwuchs von der Eintracht „nur“ in der Hessenliga Jugend gespielt hat. Und wenn man bedenkt, dass man namhafte Mannschaften wie z.B. den Nachwuchs vom Bundesligisten Borussia Düsseldorf, die am 8. Juni in Frankfurt mit Timo Boll in der Tischtennis Bundesliga Deutscher Mannschaftsmeister geworden ist, hinter sich gelassen hat, dann ist dieser Titel noch wertvoller und nicht wertvoll genug einzuschätzen.DanksagungenDieser unerwartete Sensationserfolg ist die Krönung aller jahrelangen Anstrengungen seit der "Stunde Null" vor genau neun Jahren im Sommer 2005 nach Wiederaufnahme der Nachwuchsarbeit, die über 20 Jahren vollkommen brach lag. Spieler, Eltern, Trainer, Abteilungsleiter Thomas Wasem und Norbert Schneider, der e.V. und HTTV u.a. durch das Landesleistungszentrum, in dem zwei Spieler dieser Mannschaft unter Verbandstrainer Horst Heckwolf trainieren, nebst der Carl-von-Weinberg-Schule (Eliteschule des Sports) in Frankfurt unter Lehrertrainer Johannes Herrmann, haben zu diesem Erfolg beigetragen. Für die tolle Coaching-Leistungen am Turnierwochenende und für die fast schlaflosen Nächte unter fünf Stunden pro Nacht zwecks der Recherche hinsichtlich der taktischen Mannschaftsaufstellungen der sechs Spieler in den Einzeln und Doppeln bedankt sich Jugendleiter und Head Coach von Eintracht Frankfurt, Paul Zielinski bei seinem Coaching-Team, Patrick Nicklas und Ulf Kepper, Vater vom eingesetzten Florian Kepper. Allen vorher genannten und hoffentlich keinen weiteren Vergessenen gilt der Dank.Nach dem Spiel ist vor dem SpielDie Nachwuchsarbeit von Eintracht Frankfurt, in dieser Saison mit elf Nachwuchsmannschaften - in der neuen sogar mit zwölf -, davon vier auf Verbandsebene, dem größten und stärksten Verein in Hessen. Nach dem Erklimmen des Olymps durch den historischen Gewinn des Titels des Deutschen Mannschaftsmeisters wird die Arbeit nun mit einem noch weiter gesteigertem Anspruch fortgesetzt: Interessierten, ob Anfänger oder Fortgeschrittene mit hohen Zielen, sind herzlich Willkommen. Weitere Informationen gibt es unter www.eintracht-tischtennis.deAuf ein Neues und vielleicht irgendwann mal wieder bei den Deutschen Meisterschaften…